Dominante Kolleg:innen können die Zusammenarbeit im Team erschweren, indem sie andere Meinungen unterdrücken, Diskussionen an sich reißen oder Entscheidungen eigenmächtig treffen. Doch Sie können lernen, sich erfolgreich zu behaupten, ohne das Betriebsklima zu belasten.
Das Wichtigste in Kürze
- Selbstbewusst auftreten: Körpersprache, Stimme und Worte wirken zusammen, um Ihre Position zu stärken.
- Grenzen setzen: Klare Kommunikation hilft, Respekt einzufordern und Übergriffe zu vermeiden.
- Unterstützung suchen: Mit einem starken Netzwerk im Rücken können Sie Konflikte besser bewältigen.
Dominantes Verhalten erkennen und einordnen
Wie erkennen Sie, ob Sie es mit einer dominanten Kollegin oder einem dominanten Kollegen zu tun haben? Typische Verhaltensweisen sind:
- Unterbrechen anderer: Ein deutliches Signal, die Kontrolle über Gespräche an sich zu reißen.
- Eigeninteresse in den Vordergrund stellen: Entscheidungen werden einseitig getroffen, ohne das Team zu konsultieren.
- Herabsetzen von Beiträgen: Argumente anderer werden abgewertet oder ignoriert.
Es ist wichtig, zunächst die Absicht hinter dem Verhalten zu verstehen. Ist es ein unbewusstes Muster oder gezielte Manipulation? Diese Einschätzung hilft Ihnen, die richtige Strategie zu wählen.
Warum Selbstbewusstsein Ihre stärkste Waffe ist
Selbstbewusstes Auftreten zeigt anderen, dass Sie sich nicht unterordnen, sondern Ihre eigene Meinung vertreten. Dafür spielen drei Elemente eine entscheidende Rolle:
- Körpersprache: Eine aufrechte Haltung, offener Blickkontakt und kontrollierte Gesten strahlen Sicherheit aus.
- Stimme: Sprechen Sie ruhig, klar und in einem moderaten Tempo. Vermeiden Sie es, sich in einer hitzigen Diskussion zu überschlagen.
- Inhalt: Bereiten Sie Ihre Argumente gut vor und bringen Sie Ihre Punkte strukturiert auf den Tisch.
Beispiel: In einer Besprechung, in der Sie ständig unterbrochen werden, können Sie ruhig sagen: „Einen Moment, ich würde meinen Gedanken gerne zu Ende bringen, bevor wir weitermachen.“
Grenzen setzen: Die Kunst der klaren Kommunikation
Eine der wichtigsten Fähigkeiten im Umgang mit dominanten Kolleg:innen ist es, Grenzen zu setzen. Das gelingt am besten, wenn Sie Ihre Position klar, aber respektvoll vertreten.
- Nein sagen lernen: Ein höfliches, aber bestimmtes „Nein“ signalisiert, dass Sie Ihre eigenen Prioritäten setzen.
- Ich-Botschaften nutzen: Statt Vorwürfe zu machen, formulieren Sie Ihre Anliegen aus Ihrer Perspektive. Beispiel: „Ich habe den Eindruck, dass meine Vorschläge nicht vollständig gehört werden.“
- Konflikten vorbeugen: Durch sachliche Argumentation und klare Absprachen können Missverständnisse vermieden werden.
Wussten Sie, dass…? Studien zeigen, dass klare Kommunikation nicht nur Konflikte entschärft, sondern auch das Vertrauen im Team stärkt.
Unterstützung im Team: Gemeinsam stark
Niemand muss Konflikte allein bewältigen. Ein starkes Netzwerk im Team ist oft der Schlüssel, um sich gegen dominante Personen durchzusetzen.
- Verbündete finden: Tauschen Sie sich mit Kolleg:innen aus, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Gemeinsam können Sie eine Strategie entwickeln.
- Transparenz fördern: Teilen Sie Ihre Anliegen offen in Teammeetings, damit andere Ihre Perspektive besser verstehen.
- Rückendeckung sichern: Unterstützer:innen im Team können in kritischen Situationen für Sie eintreten.
Ein Beispiel: Wenn ein Kollege regelmäßig Ihre Vorschläge ignoriert, könnten andere Teammitglieder Ihre Argumente in einer Diskussion aktiv aufgreifen und bekräftigen.
Professionell mit Eskalationen umgehen
Manchmal lassen sich Konflikte nicht vermeiden, und die Situation eskaliert. In solchen Momenten ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren.
- Das Gespräch suchen: Bitten Sie die betroffene Person um ein persönliches Gespräch, um das Problem zu klären.
- Neutral bleiben: Vermeiden Sie Anschuldigungen oder emotionale Ausbrüche. Bleiben Sie sachlich und konzentrieren Sie sich auf mögliche Lösungen.
- Externe Hilfe einholen: Wenn keine Einigung erzielt wird, können Sie Führungskräfte oder die Personalabteilung einschalten.
Auch Ihre eigene mentale Gesundheit ist in solchen Situationen entscheidend. Sorgen Sie für genügend Ausgleich, um Ihre Energie und Gelassenheit zu bewahren.
Fazit
Der Umgang mit dominanten Kolleg:innen mag herausfordernd sein, doch mit den richtigen Strategien können Sie selbst in schwierigen Situationen Ihre Position behaupten. Selbstbewusstes Auftreten, klare Kommunikation und Unterstützung aus dem Team helfen Ihnen, respektiert und gehört zu werden. Denken Sie daran: Jede schwierige Situation ist auch eine Chance, Ihre eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.